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OKR Check-Ins: So hältst du dein Team in 10 Minuten auf Kurs

Einstieg

Wie bleibt ein Team fokussiert, motiviert und synchron – auch zwischen OKR-Planning und Review?
Die Antwort ist einfach: mit konsequent durchgeführten Weekly Check-Ins.

Viele Teams scheitern nicht an ihren Zielen, sondern daran, dass sie im Alltag den Fokus verlieren. Die Initial-Energie aus dem Planning-Workshop verpufft schnell, wenn niemand den Fortschritt regelmäßig reflektiert. Genau deshalb ist der OKR Weekly Check-In ein so mächtiges Werkzeug – und wird leider oft unterschätzt oder falsch umgesetzt.

Was ist ein OKR Weekly Check-In?

OKRs basieren auf einem iterativen Ansatz, der Reflexion, Anpassung und Wachstum fördert. Ziele (Objectives) geben eine Richtung vor, während Key Results messbare Indikatoren liefern, die eine Rückkopplungsschleife schaffen. Dies entspricht der systemischen Idee des dynamischen Gleichgewichts: das System (Organisation) lernt aus Feedback und passt sich an.

Zwischen Planung und Realität braucht es Rhythmus

Viele Teams starten stark ins Quartal: Gute Objectives, durchdachte Key Results, volle Motivation. Aber ein paar Wochen später?
Unklarheit. Unsicherheit. Frust. Warum?

Weil die Verbindung zwischen Planung und Realität fehlt. Der Alltag zieht ein – und mit ihm verschiebt sich der Fokus. Entscheidungen stauen sich, Blocker bleiben liegen, und plötzlich sind die OKRs wieder nur „die da in der Folie“.

Der Weekly Check-In ist die Brücke.
Er bringt das Team einmal pro Woche auf denselben Stand – sachlich, emotional, strategisch. Und das in 10–15 Minuten.

Worum geht’s beim OKR Check-In wirklich?

👉 So viel vorab, Nein, es ist kein Reporting-Meeting.
👉 Und Nein, es ist auch keine agile Retro light.

Ein guter Weekly Check-In ist ein schnelles, klares Check-Up-Format, das drei Dimensionen miteinander verbindet:

  1. Zielklarheit: Wo stehen wir beim Objective?

  2. Fortschritt: Wie entwickeln sich unsere Key Results?

  3. Vertrauen: Wie sicher sind wir, dass wir das schaffen?

 

Der Confidence Level macht dabei den Unterschied, könnte man sagen. Tatsächlich ist die Abfrage nach dem Confidence Level sehr hilfreich und gleichzeitig eine Gefahr.

Während ich bei Confidence Level nicht geklärt habe, daß es nicht um eine längerfristige Auseinandersetzung geht, sondern um eine schnelle „aktuelle Gefühlslage“ ob wir auf einem guten Weg sind (basierend auf Daten) kann es schnell zu langen Diskussionen kommen, wenn jemand versucht seinen Confidence Level zu „rechtfertigen“. Ich persönlich diskutiere das Thema erst, wenn sich ein gewisser negativer Trend abzuzeichnen droht.

Confidence – das unterschätzte Steuerungsinstrument

Während viele Teams brav Zahlen tracken (z. B. % Fortschritt bei Key Results), trauen sich nur wenige, über das zu sprechen, was nicht messbar ist: Gefühl. Intuition. Zuversicht.

Dabei ist der Confidence Level genau dafür da. Er fragt nicht: „Was sagt das Reporting?“, sondern:

„Wie sicher bist du, dass wir dieses Ziel gemeinsam erreichen?“

Eine einfache 1–5-Skala reicht aus:
🔴 1 = Wir sind komplett off track
🟡 3 = Es wird eng, aber machbar
🟢 5 = Wir sind voll auf Kurs

Diese Einschätzung ist Gold wert – nicht, weil sie objektiv richtig ist, sondern weil sie Teamdialog ermöglicht und dann z.b. in Retros genutzt werden kann oder eben im Weekly im Nachgang noch einmal
thematisiert wird :

„Was müsste passieren, damit du von 2 auf 4 kommst?“
„Was hat sich seit letzter Woche verändert?“
„Was stimmt dich heute so zuversichtlich?“

Gerade in lernenden Organisationen zeigt der Confidence Check, wie reif ein Team wirklich ist: Offenheit schlägt Kontrolle.

Der Ablauf: OKR Weekly Check-In in 10 Minuten

Hier EIN bewährter Ablauf, den du direkt in deinem Team ausprobieren kannst – z. B. als festen Bestandteil deines Weekly Meetings, dennoch muss man es immer wieder erwähnen – Copy-Paste ist nicht zu empfehlen. Ausprobieren ja – dennoch reflektiert mögliche Hürden, wie die Akzeptanz und die Kultur im Team z.b. im Umgang mit dem Confidence Level. Her sollte man schon mit dem Team vorab klären was passt:

  1. Kick-Off (1 Min)
    • Ziel-Fokus setzen: Welches Objective betrachten wir heute?

  2. Fortschritt teilen (3–4 Min)
    • Jeder bringt seinen aktuellen Stand bei einem Key Result ein – prägnant, messbar.

  3. Confidence Level abfragen (2 Min)
    • Alle teilen ihren Confidence Level (Skala 1–5).
    • Option: Visualisierung im OKR-Canvas (Miro).

  4. Blocker & Entscheidungen (2 Min)
    • Gibt es Hindernisse? Wer braucht Hilfe? Welche Entscheidung steht an?

  5. Next Steps & To-Dos (2 Min)
    • Konkrete nächste Schritte festhalten.

Das LearnAgile OKR-Canvas für deinen Check-In

Um diese Struktur einfach im Team umzusetzen, empfehlen wir unser visuelles OKR-Canvas in Miro.
Es enthält:

  • Feld für Objective (oben links)

  • Spalten für Key Results, Fortschritt (%) und Confidence Level (1–5)

  • Platz für Kommentare und nächste Schritte

💡 Nutze das Canvas live im Meeting – jeder trägt selbst ein, was er beitragen kann. So entsteht Transparenz, ohne dass du „Moderation spielen“ musst.

Warum das funktioniert

🧠 Weil Menschen nicht nur rational arbeiten, sondern emotional reagieren.
🎯 Weil Teams schneller lernen, wenn sie regelmäßig kurz reflektieren.
🧩 Weil Führung heute weniger bedeutet, alles zu wissen – und mehr bedeutet, gute Fragen zu stellen.

Und weil 10 Minuten mit Fokus mehr bewirken als ein Quartalsreview mit Showcharakter.

 

 

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